Autor: Redaktion

Es reicht nicht …

2015-10-14: Die Industriestaaten sind nicht bereit, ihren CO2-Ausstoß so weit herunter zu schrauben, dass die Erderwärmung unter der magischen Zwei-Grad-Grenze bleibt.

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Im Vorfeld des UN-Klimagipfels, der am 30. November 2015 in Paris beginnt, wurden die Regierungen gebeten, Zusagen über ihre beabsichtigten CO2-Reduktionen einzureichen. Jetzt liegen die Versprechungen von 19 Regierungen vor[1], deren Staaten zusammen für 71 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich sind.

Danach wird das Zwei-Grad-Ziel wohl weit verfehlt werden. Bis 2030 wird die Erde dann wohl 2,7 Grad wärmer als zu Beginn der Industrialisierung 1850 werden, bis 2100 sogar 3,3 bis 3,8 Grad.

Das Zwei-Grad-Ziel ist ein politisch gesetzter Wert, der auf wissenschaftlich begründeten Schätzungen zu wahrscheinlichen Folgen der Klimaerwärmung beruht. Es ist als Wegmarke gedacht, ab der zwar nicht sofort der Weltuntergang kommt, ab der aber die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sogenannte Kipp-Punkte im Klimasystem unbeherrschbare Naturkatastrophen auslösen. Selbst wenn sich die Erdtemperatur bei zwei Grad stabilisieren sollte, werden die Gletscher und das Polareis dennoch weiter schmelzen.

Der Klimaforscher Chris Field von der Stanford Universität, USA, ist deswegen besorgt. Er sagte gegenüber dem britischen Guardian: »Wir haben bis jetzt ein globale Erwärmung von fast einem Grad seit der industriellen Revolution, und sahen bereits weit verbreitete Auswirkungen, die echte Konsequenzen für Menschen hatten. Wir sollten deshalb danach streben, die Erwärmung so weit wie möglich unter zwei Grad zu halten. Aber dazu gehört ein Ehrgeiz, den wir bisher nicht sehen.«[2]

Dagegen mag der Klimakommissar der EU-Kommission, Miguel Arias Canete, die Hoffnung nicht aufgeben. Er sagte in einem Interview mit Associated Press: »In einigen der G20 Länder ist noch genug Manövriermasse, um die Ambitionen zu verstärken«[3]

Obwohl vieles darauf hindeutet, dass das Abschlussdokument von Paris nicht ausreichen wird, das Klima so zu stabilisieren, wie es für die Menschheit notwenig wäre, versuchen die Klimapolitiker Hoffnung zu verbreiten. Ein erster 20-Seiten-Entwurf für einen Klimavertrag kursiert bereits[4], aber schon jetzt Signalisieren einige Regierungen, dass sie mit diesem Diskussionsentwurf gar nicht glücklich sind.


[1] Climate Action Tracker (2015-10-01): INDCs lower projected warming to 2.7°C: significant progress but still above 2°C. http://climateactiontracker.org/news/224/INDCs-lower-projected-warming-to-2.7C-significant-progress-but-still-above-2C-.html

[2] McKIE, Robin (2015-10-10): World will pass crucial 2C global warming limit, experts warn. The Guardian. http://www.theguardian.com/environment/2015/oct/10/climate-2c-global-warming-target-fail

[3] RITTER, Karl (2015-10-12): AP Interview: EU climate boss says G20 countries can improve pledges to cut emissions. Associated Press. http://www.usnews.com/news/business/articles/2015/10/12/ap-interview-eu-climate-boss-says-emissions-cuts-not-enough

[4] WILLIAMS, steve (2015-10-13): The Paris Climate Deal first draft is out: Here’s what you need to know. Care2: The Global Warming Case. http://www.care2.com/causes/the-paris-climate-deal-first-draft-is-out-heres-what-you-need-to-know.html#ixzz3oTsuXcqX

Luftverschmutzung:
Mehr als nur Volkswagen

Mit kriminellen Mitteln versuchte Volkswagen in den USA Kunden und Behörden zu täuschen. Mehr noch: Der Konzern gefährdete damit Leben. Doch Autos sind nicht die einzige Quelle für Abgase, die zu frühzeitigen Todesfällen führen. Auch Landwirtschaft und Seeschiffahrt tragen dazu bei. 

Die Nachricht von den manipulierten Abgaswerden der VW- und Audi-Dieselautos in den USA hat es am vergangenen Sonnabend endlich auch in die Tagesschau geschafft[1]. Volkswagen gab inzwischen zu, die US-Umweltschutzbehörde und das kalifornische Gremium für Luftreinhaltung hinters Licht geführt zu haben[2].

Clean Diesel Werbung von VW

Irreführende „Clean Diesel“-Werbung in den USA

Als „Clean Diesel“ beworben, verdrecken die VW- und Audi-Dieselmodelle in die USA seit sechs Jahren die Luft mit bis zu 40-mal höheren Abgaswerten als die Werbung behauptet und Prüfstandsmessungen scheinbar belegen. VW hat seiner Steuerungssoftware einen Betrugsalgorithmus eingepflanzt, der erkennt, wenn ein Fahrzeug auf dem Abgasprüfstand gecheckt wird[3]. Genau dann regelt die Software die Abgaswerte herunter.

Scheinheilig

Gestern endlich raffte sich der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn, auch für Forschung in Entwicklung verantwortlich, zu einer Entschuldigung auf[4]. Interessanterweise betont er: „Volkswagen duldet keine Regel– oder Gesetzesverstöße jedweder Art.“ Aber genau das hat VW seit 2009 getan. Um ein derartig ausgefeiltes Betrugssystem zu installieren bedarf es einer Management-Anweisung auf recht hoher Ebene.

Clean-Diesel-VW-Golf

Noch am 10. Juli 2015 posierten Manager der Volkswagen Group of America vor einem „Clean Diesel“-Golf, der wegen seines geringen diesel-Verbrauchs ins Guiness-Buch der Rekorde kam. Foto: Volkswagen AG

Weiter heißt es in Winterkorns Entschuldigung: „… dafür alles Erforderliche tun, um Schaden abzuwenden.“ 

Dabei weiß er genau, dass das nicht möglich ist. Die Schadstoffe sind nun mal in der Luft. Allen voran Stickoxide (NOX), die zur Ozon- und Feinstaubbildung beitragen und damit zu vorzeitigen Todesfällen.

Frühzeitige Todesfälle

Jetzt liegt natürlich die Frage auf der Hand, ob Volkswagen auch in Deutschland Behörden und Kunden an der Nase herum führt und so zum frühzeitigen Tod von Menschen beiträgt. Was Volkswagen recht ist, könnte auch BMW, Ford, Mercedes und Opel billig sein.

In Deutschland sterben doppelt so viele Menschen viel zu früh an den Folgen von Autoabgasen wie an Autounfällen, nämlich rund 7.000 Menschen pro Jahr. Berechneten haben das jüngst Forscher des Max-Planck-Instituts für Chemie[5]. Weltweit tragen die Abgase aus dem Straßenverkehr mit fünf Prozent zu vorzeitigen Todesfällen bei, in Deutschland aber mit rund 20 Prozent.

Auch Landwirtschaft und Schifffahrt

Überraschenderweise ist aber die Landwirtschaft eine wichtige Ursache für schlechte Luft. Die übermäßig eingesetzten Düngemittel setzen chemische Reaktionen in Gang, die am Ende zur Bildung von Feinstaubpartikeln führen. Global gesehen ist die Landwirtschaft die Ursache von einem Fünftel aller frühzeitigen Todesfälle durch Luftverschmutzung. In Deutschland liegt dieser Anteil aber sogar bei über 40 Prozent, errechneten die Max-Planck-Forscher.

Felder

Die angeblich so sauberen Dieselmotoren von Autos, wie VW und Audi sie auf den Markt bringen, sind übrigens genauso dreckig wie die Abgase von Schiffen, unter denen viele Küstenstädte leiden. Das haben Forscher des Virtuellen Helmholtz Instituts HICE festgestellt, das von der Universität Rostock und dem Helmholtz Zentrum München geleitet wird[6]. So überrascht es nicht, dass schwedische Wissenschaftler jüngst gemessen haben, dass die Hälfte aller Nanopartikel in Küstenstädten aus der Seeschifffahrt stammt[7].

Vor diesem Hintergrund ist es völlig absurd, Kreuzfahrtschiffe bis tief hinein in Innenstädte schwimmen zu lassen, wie in Hamburg.

Schiff mit rauchendem Schornstein auf See

Steuergelder gegen Green-washing

Es wäre eine Recherche wert herauszufinden, wie viel Steuergelder ausgegeben werden, um Betrugs-, Verschleierungs- und Beschönigungsversuche (green-washing) der Industrie aufzudecken, wie jetzt am Beispiel Volkswagen geschehen. Denn Forschungsprojekte und Messkampagnen, wie die oben genannten, sind teuer. Und alles nur, weil Unternehmen die Verantwortung auf den Staat und die Bürger abwälzen und sich öffentlicher und transparenter Kontrollen an den Quellen in den Fabriken, den Produktions- und Designprozessen verweigern.


Verantwortungslos (2015-09-22)

Inzwischen hat sich auch der US-CEO von VW, Michael Horn, entschuldigt – aber nur dafür, dass VW die US-Behörden und die eigenen Kunden getäuscht hat. Kein Wort darüber, dass die Abgase nun mal in der Luft sind und allen Menschen schaden. Das hat wenig bis nicht mit sozialer und ökologischer Verantwortung zu tun, aber viel mit PR, Lüge und Green-washing.

Spiegel-Online hat gut aufgelistet, wie die Täuschung aufflog und welche gerissenen Methoden VW benutzte, um alle zu täuschen:


[1] Tagesschau (2015-09-19): Volkswagen droht Bußgeld in den USA, http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-117929.html

[2] PLUNGIS, Jeff (2015-09-19): Volkswagen Admits to Cheating on U.S. Emissions Tests. BloomberBusiness. http://www.bloomberg.com/news/articles/2015-09-18/epa-says-volkswagon-software-circumvented-car-emissions-testing PLUNGIS; Jeff (2015-09-19): VW `Clean Diesel‘ Scheme Exposed as Criminal Charges Weighed. http://www.bloomberg.com/news/articles/2015-09-19/vw-clean-diesel-scheme-exposed-as-u-s-weighs-criminal-charges

[3] EPA California Notify Volkswagen of Clean Air Act Violations (2015-09-18): Carmaker allegedly used software that circumvents emissions testing for certain air pollutants. http://yosemite.epa.gov/opa/admpress.nsf/bd4379a92ceceeac8…35900400c27/dfc8e33b5ab162b985257ec40057813b!OpenDocument Air Resources Board (2015-09-18): Letter to CEOs of Volkswagen Group of America. http://www.arb.ca.gov/newsrel/in_use_compliance_letter.htm

[4] Statement of Prof. Dr. Martin Winterkorn, CEO of Volkswagen AG (2015-09-20): https://www.volkswagen-media-services.com/detailpage/-/detail/Statement-of-Prof-Dr-Martin-Winterkorn-CEO-of-Volkswagen-AG/view/2709406/7a5bbec13158edd433c6630f5ac445da?p_p_auth=W9vBRy1h

[5] BENNER, Susanne (2015-09-16): Pressinformation: Mehr Tote durch Luftverschmutzung. https://idw-online.de/de/news637686 Zugehörige Grafik: https://idw-online.de/de/image?id=266085&size=screen

[6] Universität Rostock (2015-06-02): Presseinformation: Internationale Messkampagne zu Gesundheitsauswirkungen von Feinstäuben. http://www.analytik-news.de/Presse/2015/324.html

[7] Ny Teknik (16 september 2015 08:30): Sjöfarten släpper ut flest farliga nanopartiklar. http://www.nyteknik.se/nyheter/energi_miljo/miljo/article3931009.ece

Klima (Woche 38)

Der Klimawandel war auch in dieser Woche kaum eine Meldung wert. Doch er macht genauso wenig Halt, wie die Flüchtlingsströme. Klimawandel und Flüchtlinge haben eines gemeinsam: Sie kommen unausweichlich. Schon lange ist klar, dass der Klimawandel extremes Wetter bringen wird und dass die reichen Länder zunehmend mehr Flüchtlinge beherbergen werden. Und das offenbar schneller als gedacht.

Düne mit wartenden Menschen

Trockenheit. Foto: Neubert

August 2015 war weltweit der zweitwärmste August seit 1880. Noch wärmer war dieser Monat nur im vergangenen Jahr. Doch die eigentlichen Wärmerekorde dieses Jahres brachten die Monate Januar mit 0,81 Grad und Februar mit 0,88 Grad über dem gobalen Mittelwert der Jahre 1951 bis 1980. Es sieht so aus, dass 2015 ein neuerliches wärmstes Jahr seit der Industrialisierung wird[1].

Mehr noch: Im Juni war die kritische Marke von 400 ppm CO2 überschritten, eine Marke, die die Politik eigentlich nicht überschreiten wollte, um das Zwei-Grad-Ziel nicht zu gefährden (ppm = Anteile pro Million anderer Teile).

Regen und Wasser. Foto: Neubert

Regen und Wasser. Foto: Neubert

Damit nicht genug: Der Erde steht jetzt noch das natürlich Klimaphänomen El Niño bevor. Eintreten wird es wohl zwischen dem kommenden Oktober und Januar. Veränderte Meeresströmungen verursachen dann eine starke Erwärmung des Ozeans auf beiden Seiten des Äquators. Die Folge: Länder am westlichen Rand des Pazifik werden Dürren erleben, während Peru und Chile mit extremen Regenfällen rechnen müssen. Beides wird erneut Menschen dazu veranlassen, sich auf die Suche nach einem besseren Platz auf der Erde zu begeben, einem besseren Leben.


[1] GLOBAL Land-Ocean Temperature Index der Nasa. http://data.giss.nasa.gov/gistemp/tabledata_v3/GLB.Ts+dSST.txt

Was in der vergangenen Woche wichtig war

Was es aus Wissenschaft und Technik in der Woche 37/2015 nicht auf die Titelseiten schaffte, aber es wert ist darüber zu berichten. Klima ist dabei natürlich ein Dauerthema. Der „Sternmensch“, Homo naledi, hat es immerhin ausführlich auf die Wissenschaftsseiten gebracht. Für die Individualität von Nanopartikeln gilt dies nicht, auch wenn es Konsequenzen für ihre Anwendung hat. Und dass Tabak wenigstens Kulturgeschichte schreibt, kann man immerhin auch als gesellschaftlichen Verdienst von Rauchern sehen.


Klima

Das Thema „Klimawandel“ ist eigentlich ein Dauerthema und jeden Tag, jede Woche wichtig. Gerade auch jetzt, wo Flüchtlinge, Willkommenskultur und Fremdenfeindlichkeit die Titelseiten beherrschen. Genauso wie die Völkerwanderung aus Kriegsgebieten ins reiche Europe vorhersehbar waren, genauso ist vorhersehbar, dass schon bald auch zunehmend mehr Klimaflüchtlinge die Festung Europa stürmen und erobern werden. „Klimabedingte Flucht ist ein weitgehend unterschätztes Phänomen. Wir sprechen von Millionen“, sagte der Völkerrechtler Walter Kälin kürzlich in einem Interview[1].

Die Fakten liegen in zahlreichen Forschungsergebnissen auf dem Tisch. Besonders jetzt vor dem Klimagipfel in Paris im kommenden November, hat die Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichung noch einmal zugenommen. Niemand kann heute mehr sagen, er hätte es nicht gewusst.

Dennoch geht der Ausstoß des wichtigsten Klimagases, das die Menschheit beeinflussen kann, munter weiter. Die CO2-Konzentration lag an der Standard-Messstation Mauna Loa auf Hawaii in Woche zwischen dem 30. August und dem 6. September mit durchschnittlich 398,49 ppm um 2,37 ppm über dem Wert des Vorjahres im gleichen Zeitraum. „ppm“ bedeutet, „parts per million“, also ein Molekül CO2 auf eine Million anderer anderer Luftmoleküle. Das ist ziemlich viel, betrug ihr Anteil in vorindustrieller Zeit, also vor etwa 1850, doch nur rund 280 ppm. Beim Weltkongress in Rio im Juni 1992 waren es dann es schon 364 ppm. Um das politische Zwei-Grad-Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent einzuhalten, müsste die Konzentration unter 400 ppm bleiben. Das war im Juni 2015 aber bereits überschritten. Mehr dazu bei CO2Now.


Atmospheric CO2 data


Homo naledi

Skelett Homo naledi (Photo by John Hawks/University of Wisconsin-Madison)

Skelett Homo naledi (Photo by John Hawks/University of Wisconsin-Madison)

Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte das Fachblatt eLife die Entdeckung einer neuen Menschenart. Die Forscher um Lee R. Berger tauften sie „Homo naledi“[2].

In einem Höhlensystem namens „Rising Star“ in Südafrika fanden die Wissenschaftler 1550 Knochenstücke, die sie 15 Individuen zuordnen konnten. „Naledi“ heißt auf Sesotho „Stern“. Noch weiß man nicht genau, wann dieser 1,50 Meter große, 45 Kilogramm leichte und mit einem orangengroßen Gehirn ausgestatte Verwandte gelebt hat.


Jedes Nanopartikel ist einzigartig

Nanopartikel derselben Größe, aus demselben Material und mit derselben Form können dennoch sehr äußerst verschiedenen Eigenschaften haben. Zumindest gilt das erst einmal für Partikel, die Wasserstoffgas binden. An ihnen wird geforscht, weil sie in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer sicheren Wasserstoffzukunft spielen sollen, beispielsweise beim Transport und der Lagerung von Wasserstoff, für bessere Katalysatoren oder in Brennstoffzellen und als besonders empfindliche Sensoren.

Doch alle Nanopartikel weisen von Beginn an verschiedene Fehler in ihrem Atomgitter auf, die sie für eine Anwendung mehr oder (meist) weniger geeignet machen.

Entdeckt haben diese unerwünschten Eigenschaften Forscher um Christoph Langhammer von der Chalmers Universität in Göteborg, Schweden. Denn mit den herkömmlichen mikroskopischen Methoden sind die Fehler in den Partikeln nicht erkennbar. Die Wissenschaftler untersuchten stattdessen das Verhalten von Plasmonen. Was das Photon für die Messung elektrischer Schwingungen ist, ist ein Plasmon für die Messung von Schwingungen in einem atomaren Metallgitter. Sie werden als elementare Quasiteilchen bezeichnet, deren Verhalten Auskunft über die Ladungsträgerdichte in Halbleitern, Metallen und Isolatoren gibt[3].


Tabak historisch

Buchveröffentlichung: An der Kulturgeschichte des Tabaks lassen sich soziale und kulturelle Veränderungen in Europa und der Welt nachzeichnen. Auf die Idee muss man erst einmal kommen.

Im 16. Jahrhundert gelangte Tabak als „braunes Gold“ in die vornehmen Kreise Europas. Von da an sollte das nikotinhaltige Pflanzenprodukt die „Genusskultur“ vieler Menschen über Generationen hinweg bestimmen. Ab dem Ende des 20. Jahrhunderts wurde Tabak dann zunehmend stigmatisiert und als gesundheitliches Übel der Moderne dargestellt[4].


[1] KÄLIN, Walter im Interview: Wir sprechen von Millionen. Akzente 3/2015, Das Magazin der GIZ, S. 25.

[2] BERGER, Lee R, et.al. (2015): Homo naledi, a new species of the genus Homo from the Dinaledi Chamber, South Africa. eLife 2015;4:e09560, DOI: http://dx.doi.org/10.7554/eLife.09560, http://elifesciences.org/content/4/e09560.full

[3] KARLSSON-OTTOSSON, Ulla (2015): Forskare avslöjar: Varje nanopartikel är unik. Ny Teknik 2015-09-07 http://www.nyteknik.se/nyheter/innovation/forskning_utveckling/article3928261.ece

[4] JACOB, Frank; Gerrit Dworok (Hrsg. 2015):  Tabak und Gesellschaft. Vom braunen Gold zum sozialen Stigma. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2015, 406 Seiten, Band 1 der Reihe „Wissen über Waren – Historische Studien zu Nahrungs- und Genussmitteln“, 78,00 Euro, ISBN 978-3-8487-1628-9.

Mit dem Rücken zum Meer

Spricht man dieser Tage angesichts von Asyl und Migration vom Meer, denken viele an das blaue Massengrab Mittelmeer – außer denjenigen, die sich an dessen Stränden braten ließen. Dabei flohen viele nicht vor Kriegen, sondern vor den Auswirkungen des Klimawandels – und werden abgeschoben. Indess waren es die reichen Ländern, deren maßloser Konsum ihre Lebensgrundlage zerstört hat.

Reden wir also übers Klima. Und weil die Erde ein Wasserplanet ist: Reden wir über das Weltmeer.

Den Ozeanen geht es schlecht. Doch wir sehen es nicht. Der Horizont ist immer noch weit. Die Wellen rauschen ewig unbeirrt, mal sanft und beruhigend, mal schaumig brüllend. Der Wind streicht durchs Haar oder peitscht manchmal die Haut. Es riecht nach wie vor nach Tang und Salz, manchmal vermischt mit Schiffsdiesel.

Blick von Malmö über den Öresund zur Örresundbrücke

Über den Wellen: Träume. Foto: Neubert

So what?

Fast drei Viertel der Erde sind von Wasser bedeckt, das um die drei bis vier Kilometer, manchmal über zehn Kilometer tief reicht – mehr als die höchsten Berge hoch sind. Das ist nicht neu, kann aber ab und zu die Perspektive wieder gerade rücken.

Die sieben Milliarden Menschen dagegen drängen sich auf 29 Prozent der Erdoberfläche, zumeist an den Küsten. Für die Ernährung all dieser Menschen stehen nicht einmal zehn Prozent der Globusoberfläche zur Verfügung. Der vielfach idealisierte tropische Regenwald breitet sich auf weniger als drei Prozent der Erde aus, alle andern Wälder bedecken noch einmal sechs Prozent.

Allein diese Größenordnungen zeigen, was das eigentliche Lebenserhaltungssystem der Erde ist: Der Weltozean.

Aber wir leben noch

Dass die Menschheit trotz Umweltverschmutzung und Klimagasausstoß überhaupt noch überlebt, liegt daran, dass die Meere vieles schlucken ohne dass wir es merken.

Die Dimensionen machen aber auch deutlich, wie gewaltig die Menge an Umwelt- und Klimaschadstoffen ist, die die heute knapp 1,3 Milliarden Menschen in den reichen Ländern einfach verkonsumiert, verbrannt und weggeworfen haben und es immer noch tun. So viel, dass sie zu inzwischen unübersehbaren Problemen für einzelne Landökosysteme geworden sind. Aber nur die sind es, die die Menschheit sieht und leibhaftig erfährt.

Den Meeren dagegen kehrt die Menschheit den Rücken zu. Müll und Abgase decken die Wellen gnädig zu. Doch als ausgleichender Wärmepuffer kommen sie schon an fühlbare Grenzen.

Weit mehr als ein Viertel des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2), das der Mensch seit der Industrialisierung durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas in die Luft geblasen hat, haben die Weltmeere aufgenommen. Teilweise nahmen es die winzig kleinen Planktonorganismen auf und zogen es beim Absterben mit in die Tiefe.

Chemische Reaktionen kann man nicht abschalten

Aber der größte Teil des CO2 setzte chemische Reaktionen in Gang, die noch Hunderte von Jahren weiter laufen werden und nicht mehr rückgängig zu machen sind. Die Folge: Das Meerwasser ist saurer geworden. Zahlreiche Planktonorganismen und Korallen können nicht mehr ihre Kalkschalen und -skelette aufbauen. Sie sterben ab und entfallen damit auch als Transporteure für CO2 in die Tiefe.

Wie gefährlich nahe die Ozeane daran sind, als Lebenserhaltungssystem zu kollabieren, zeigen eine Reihe von wissenschaftlichen Modellrechnungen und Auswertungen, die gerade in den vergangenen Wochen veröffentlicht wurden. Sie kommen alle zum selben Ergebnis: Den Ozeanen droht der Kollaps.[1] [2] [3]

Deshalb müssen wir also auch über die Ozeane reden. Sie haben keinen Schalter, mit dem sich die chemischen Reaktionen abschalten lassen. Sie werden also weiter auch das regionale Wetter massiv beeinflussen – und das für die meisten Menschen nicht mehr positiv.

Jetzt Zinsen zurück zahlen

Es wird ein ganz normaler Zustand werden, dass immer mehr der knapp 6 Milliarden Menschen die Reise antreten, Menschen, denen die 1,3 reichen Milliarden seit Jahrhunderten die Ressourcen Luft, Land, Bodenschätze und Einkommen streitig machen. Jetzt fordern die Armen legitimerweise Rückzahlungen und Zinsen von dem Kapital, das vor allem Europa und Nordamerika reich machte.

Flüchtlingscamp Choucha, Tunesien

Flüchtlingscamp Choucha, Tunesien. Foto: Mohamed Ali Mhenni (Wikimedia)


[1] Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (2015): CO2 aus der Luft zurück zu holen kann die Ozeane nicht retten. https://idw-online.de/de/news?print=1&id=635582

[2] Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (2015): Den Ozeanen droht der Kollaps http://www.helmholtz.de/erde_und_umwelt/den-ozeanen-droht-der-kollaps-4307/

[3] Alfred-Wegener-Institut (2015): Die Meere können nicht mehr http://www.awi.de/ueber-uns/service/presse/pressemeldung/die-meere-koennen-nicht-mehr-forscher-befuerchten-einen-grundlegenden-wandel-der-ozeane-selbst.html

Zeit für Neues

Politiker müssen manchmal lügen und die Bürger müssen nicht alles wissen. Die Zitate des Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, stehen nun lange genug oben auf dieser Webseite. Wir glaubten ja schon immer zu wissen, dass Politiker lügen, trotz heftiger Proteste der politischen Parallelgesellschaft. Juncker war der erste, der das aussprach – und der offenbar auch dazu steht.

Ist das mutig? Anerkennenswert? Oder einfach nur banal?

Einen Neuigkeitswert haben die Aussagen von Junker für uns Journalisten nicht, denn Lügen aufzudecken und verborgene Informationen ans Tageslicht zu bringen, ist Teil unseres Jobs. Eine Lüge auch so zu benennen vermieden wir, drohte doch immer eine Klage vor Gericht, deren Ausgang in der Regel unkalkulierbar ist. Jetzt können wir immerhin risikolos zitieren.

Zehn Monate sind genug. Viele Menschen haben die Zitate gelesen. Jetzt wird es langweilig.

Es ist Zeit für Neues.

Segeln ohne Großsegel

Adela bei Nacht in Dalborgså

Adela bei Nacht in Dalborgså


Wenn der Gegenwind das Ziel in die Ferne rückt, steile Wellen schräg von vorn das Schiff aus dem Ruder drängen, dann wünscht man sich zumindest halben Wind von wo auch immer. So die Hoffnung an den ersten drei der fünf Segeltörntage auf dem Väner-See zwischen dem 20. und 24. August 2015.

Nachdem bereits am Ende des ersten Tages das Großsegel riss, kam der geräuschvolle Außenborder häufiger zum Einsatz als geplant. Immerhin: An den beiden letzten Tagen meinte es der Mitwind gut mit uns. Nur unter Vorsegel trieb er uns mit um die fünf Knoten vor sich her zurück.

Dass den ganzen Tag über die Sonne vom stahlblauen Himmel brannte, machte sich erst abends bemerkbar, als die Gesichtshaut glühte. Das stundenlange Kreuzen gegen einen zwar nur mittelstarken Wind aus Nordost, aber auch gegen die besonders steilen und mit Schaum gekrönten Wellen, die sich üblicherweise im schwedischen Vänern-See schnell aufbauen, brachte uns am ersten Tag nur acht Seemeilen gen Norden in den kleinen Hafen Sikhall des Vänersborger Segelklubs, wo wir mit zerrissenem Großsegel ankamen.

Die Nacht war laut, denn der Segelklub hatte ein paar seiner Sponsoren eingeladen, alles Nichtsegler, die mit Rumsitzen, Angeln, Handygucken, Sauna, Abendessen und Wein bespielt wurden. An den Angelstühlen flatterten noch die Preisschilder und während sie ihre Angeln ins Wasser hielten, studierten sie die Smartphone-Bildschirme. Ausbeute: Ein kleiner Barsch und ein noch kleinerer Babybarsch.

Sonne satt und Gegenwind auch am nächsten Tag. Immerhin war der Gegenwind sehr flau, manchmal gar nicht da. Ein Tag unter Motor. Um Benzin zu sparen, ging es mit nur drei Knoten weiter bis zu dem kleinen, ruhigen Hafen Dalbergså mit angeschlossenem, dünn besiedelten Campingplatz. Er liegt einige hundert Meter aufwärts der Mündung des gleichnamigen Flüsschens. Begrüßung durch Futter fordernde Enten und unzählige schilpende Schwalben. In der warmen Abendsonne paddelten wir mit der Gummijolle noch ein paar hundert Meter weiter flussauf, entlang einer Reihe von Privatanlegebrücken. Eine Schar Wildgänse übte dicht über uns den Formationsflug für den großen Vogelzug im Herbst.

Und wieder blauer Himmel Sonne und leichter Gegenwind schräg von Osten. Die zwei Stunden unter Vorsegel brachten uns nicht einmal außer Sichtweite der Flusseinfahrt zu Dalbergså. Also erneut motoren. Vor Hjortgrundet links ab durch die Untiefen um die Aleskutorna-Schären mit ihren Vogelkolonien.

Im Gegenlicht der untergehenden Sonne war die Hafeneinfahrt von Sunnanå anfangs nur undeutlich auszumachen. Was von Ferne aussah wie das Sägezahndach einer Fabrik, entpuppte sich als die Spitzdächer langer Reihen mit Ferienhütten auf Pontons, die wohl an Fischerhütten erinnern sollen. Hier empfing uns Lärm der Motorboote und Jetskis, die durch die Hafeneinfahrt und zwischen den Schären jaulten. Immerhin war der Gastanleger so leer, dass wir längsseits gehen konnte und so zumindest einen wunderbaren Blick durch die Hafeneinfahrt über die Schären hinaus auf die ruhige Wasserfläche des Sees hatten.

Sunnanå, die Zukunft der Rekreation. So jedenfalls wirbt die riesige Plantafel am Parkplatz neben dem Restaurant an der Straßeneinfahrt zur Hüttenagglomeration. Folgt man jedoch dem riesigen Ortsplan, so zeigt sich schnell, dass die ganze Anlage offenbar zumindest zur Hälfte eine Luftnummer ist. Denn zahlreiche Wege, Straßen und Hüttenreihen, die eingezeichnet sind, gibt es gar nicht. Von dem großen, kreisrunden Hafenbecken, hier „Lagune“ genannt, mit rundum platzieren Hütten existiert nur ein angefangenes Halbrund, auf dem Rest liegen beiseite gesprengte Felsen und Schutthaufen. Von Hütten mit Lagunenblick ist nichts zu sehen. Überhaupt erscheint einem die ganze Ferienanlage eher provisorisch, obwohl die Hütten zu Preisen zwischen 600.000 und 2.000.000 SEK (65.000 bis 220.000 EUR) verkauft wurden. Auch die Tankstelle, auf die wir angesichts unserer inzwischen leeren Kanister gehofft hatten, ist eine Luftnummer. Sie leuchtet zwar Knallgrün am Ende des Hafenbeckens vis-a-vis des Restaurants, ist aber seit Februar aus Sicherheitsgründen geschlossen. Sehr zum Leidwesen des kommunalen Hafenkapitäns, der seitdem die Gastlieger und deren leere Kanister mit dem Auto ins zehn Kilometer entfernte Mellerud fahren muss.

Der Wind hat am vierten Tag wieder aufgefrischt auf stürmische 5 bis 6 m/s – und er kommt direkt von Osten. Wieder genau von vorn – zumindest für die Strecke durch die Aleskutorna bis südlich Hjortgrundet. Motoren durch aufgewühlte See, Konzentration auf Kompass und GPS. Bei Hjortgrundet angekommen hatte der Wind wieder auf Nordost gedreht. Eine gute Gelegenheit, der Fock eine Chance zu geben. Mit Erfolg: Sie blähte sich weit auf und der Mitwind trieb das Schiff mit bis zu fünf Knoten gen Süden bis zurück nach Sikhall.

Der Wind- und Wellenschatten der Gällenäs-Halbinsel brachte uns aber nicht die erhoffte ruhige See in der Bucht vor dem Hafen der Segelgesellschaft. Es war zwar nicht mehr stürmisch, aber doch reichlich windig und die kleinen Wellen schwappten bis zu den Liegeplätzen. Doch sie waren glücklicherweise so sanft, dass wir gut schlafen konnten, vor allem nachdem ich zweimal nachts an Deck ging, um nervige Gleitgeräusche von Tampen mit Handtüchern abzustellen.

Kleine Unterhaltung mit dem Hafenmeister. Dabei Studium der Wettervorhersage des schwedischen Wetterdienstes SMHI auf dem Smartphone und Diskussion eigener Prognosen zur Wetterentwicklung. Ein Wetterwechsel kündigte sich für den folgenden Tag an, mit Windstärken von bis zu 12 m/s, bei denen sich kein schwedischer Segler auf den See trauen würde. Ab mittags Regen und später sogar Gewitter.

Am letzten Tag also Ablegen vor neun Uhr, mit dem Motor raus aus der Bucht und mit Vorsegel und fünf Knoten Richtung Heimathafen Vänersborg. Je mehr der Halleberg an der Ostseite der südlichen Vänernspitze den See einengte, desto höher und steiler wurden die Wellen. Sie umgingen selbst die beiden Wellenbrecher vor dem Jachthafen. Erst im alten Hafenkanal kam Ruhe ins Schiff.

Kaum war „Adela“ vertäut, versorgt und die Fock geborgen, kam auch schon der Regen, in der Ferne drohten Gewitterwolken. Das Gewitter mit gewaltigen Sturmböen erlebten wir aber bereits auf unserer Terrasse, wo sich rundherum die Bäume bogen und vom See das Brandungstosen bis hier hinauf tönte. Für ein paar Sekunden setzte sogar der Strom aus.

Jetzt suchen wir eine preiswerte Segelmacherei. Empfehlungen gerne im Kommentarfeld mitteilen.

Our brain not made for saving the climate

The fight for saving climate and environment is above all a fight against the neoliberal global economic system. Why climate actions proceed so awfully slow may be revealed by a closer look into the biological structure and psychological function of the human brain.

Magnetic resonance imaging of the head

Brain (Magnetic resonance imaging of the head). Wikimedia Commons

Our tragedy as humans is that we are no rational subjects. While thinking we are rational in our decisions we overlook that our brain provide us with biased answers. Of course we can overcome these biases, but that means work for our conscient brain which is much slower than the evolutionary older, but once very adapted parts of the brain. In order to work rational, our brain needs to be awake and energetic. It is nearly impossible to reach rational agreements when delegates of conferences — such as the climate summits — lack certain physiological or biological conditions like sleep and sugar. Moreover some training is needed to realise and circumvent the biases of the brain.

Many intellectuals are able to understand the interaction between the modern conscious and the older unconscious brain parts. But neither politicians nor delegates seem to belong to this group, and proposals of intellectuals are usually not considered. This is proofed by the fact that delegates and heads of states want to fly to summits. They want to see each other, because people are most interested in people. But this is an emotional thing, and thus the first bias. When just exchanging letters or hold screen conferences things would immediately become more rational.

To go deeper into this subject it may be helpful to read academic biological, psychological and brain science literature. A good and comprehensive summary give the works of Nobel prize winner Daniel Kahneman, which I really recommend[ref]Daniel Kahneman in Wikipedia_ https://en.wikipedia.org/wiki/Thinking,_Fast_and_Slow (2015-01-02)[/ref].

Short term thinking

Thus I am not very optimistic that humankind can reach an effective climate agreement in order to stop climate change within the next 500 years or so. Humans are not made to, and used to think in time frames of 500, 1000 or more years.

For example: Solar panels and wind mills are high on the agenda to save carbon dioxide emissions. However, for the production of such toys enormous amounts of carbon dioxide are emitted in a short time, while carbon dioxide in the atmosphere is degrading on a time scale of 100 to 150 years, as long as the oceans can provide a buffer. But solar panels and wind mills will only be good for 20 or 30 years. A simple mathematical calculation reveals that it will not work to save the climate this way in the long run. Besides, both technologies need enormous amounts of precious metals and rare earths, which are often exploited under inhumane conditions and which will soon be exhausted. Another simple mathematical calculation reveals that we cannot use windmills and solar panels forever. The only solution is not to use energy at all. But that would be a catastrophe for the world’s economic system, and probably even more for the poor.

Dilemma of solutions

All solutions to save the environment and the climate are on the table. But they are not used. The basic and biggest obstacle for a change is our globalised, capitalistic, economic logic and the financial system, which are indeed more a religion than rational structures. As long as humankind will not overcome this systems, I see no solutions for saving environment and climate.

So we have to fight on two levels: Against the stupidity of politicians, heads of states and public servants as climate summit delegates, and the neoliberal and colonial economy. With the latter we are in dilemma: Millions of people will suffer after the capitalistic system has brought them a little bit out of poverty.

Nature will find its own solution

However, nature will find its own solution, even if millions of people will cease or suffer: Whatever comes first, the breakdown of economy, or increasing natural disasters as results of the climate change. Nature had always solutions for overexploitation of ecological systems. Old species become extinct or move to other places, making place for new species. Why should it be different for humans with a brain of which they can only make limited use of?

What we can do now is to save the narration of the coming disasters as a memory for future generations in 500 or 1000 years. Then maybe a tenth of the current world population may live around the south and north poles because the rest of the earth may be unliveable for humans. And hopefully these rests of humankind may have learned from our narratives.

This is developed in more detail in the findings and thoughts of Erik Assadourian in „State of the World 2013“ by the Worldwatch-Institute[ref] Assadourian, Eric (2013): Building an Enduring Environmental Movement: http://www.worldwatch.org/building-enduring-environmental-movement[/ref].

Majority of environmental groups lack holistic approach

A statistics which I recently read in an issue of Technology Review revealed, referring to a survey by the online version of the German magazine »Der Spiegel«[ref]Spiegel-Online (2014): Grünen-Wähler halten Rekord bei Flugreisen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gruenen-waehler-halten-rekord-bei-flugreisen-a-1002376.html (2015-01-02, German only)[/ref]: Most flights are performed by people usually aware of ecological and climate damages and even very engaged in saving the earth, such as voters of green parties or environmental advocators. There are many examples for the ignorance for cultural and environmental values of environmentalists. Like the Greenpeace gang in Peru which invaded the Nasca lines and possibly destroyed small parts of them while demonstrating for saving the climate. Or a recent email advertisement in the EJNet mailing list from a Nepalese journalist coordinating the Seven Summits Women Team with the slogan „Together We Reach Higher“ with a focus on Education, Empowerment and Environment. In my opinion such actions have more to do with destroying the environment and the climate than saving it. While business people seem to be more rational than environmentalists because they are able to make their deals and contracts without seeing each other in person.

History of idle

Well, these are my thoughts on climate policies. I am an old science journalist who studied oceanography in the 1970s. Already then it was very clear for us scientists that something dangerous was happening with the oceans and the atmosphere. I measured these changes in the North Atlantic during my research cruises and colleagues used already computer models developed in the 1960s in order to simulate the future climate. In 1972 these changes where documented in the »Limits to Growth«[ref]Club of Rome (1972): Linits to Growth: http://www.donellameadows.org/wp-content/userfiles/Limits-to-Growth-digital-scan-version.pdf (2015-01-02)[/ref] of the Club of Rome. Nothing happened. Another 10 years later — the number of scientific publications about climate change had already doubled –, scientists warned more and more strongly leading to the foundation of the IPCC in 1988. Its reports since then always require immediate action.

And today? Nearly 27 years after the IPCC, 33 years after the Limits of Growth and 50 years after US-President’s Science Advisory board’s warning in the report »Restoring the Quality of Our Environment«[ref]Science Advisory Board to the US-President (1965): Restoring the Quality of Our Environment: http://dge.stanford.edu/labs/caldeiralab/Caldeira%20downloads/PSAC,%201965,%20Restoring%20the%20Quality%20of%20Our%20Environment.pdf (2015-01-02)[/ref] essentially nothing has happened. On the contrary: We emit more greenhouse gases than ever, still increasing from year to year. From these facts I derive my pessimism: Within 50 years of increasing knowledge about the climate development humankind was not able to change its way of living and of its economy, and it is still not willing to change.

Easy to see, impossible to act

I remember two sentences from my mother which she said in the 1950s, very long before climate change was a scientific and public issue. My mother was a simple woman. Referring to the second world war she said: „Maybe ever now and then a big war is needed to kill millions of people in order to keep humankind on a level which is sustainable for nature.“ She did not mean it in a sarcastic way since all my family except my grandmother, mother and sister died during the war. Looking in winter at the smoking chimneys of our city, she said: „All these gases from the smoke will fill the atmosphere. It will be the end for humankind when the atmosphere is full.“

One needs not to be a scientist to see what is happening. But you need to be a politician and a climate summit delegate to ignore what is happening and to ignore the urgency to act. But as long as people are not able or not trained to use their brain avoiding integrated biases, and as long as a religious economy governs policy, I have no hope for humankind. But on the other side: Maybe it is better for the earth if humans disappear at all. It makes me happy indeed to live with the idea that nature is able emancipate itself from humans.


This article is the outcome of an e-mail interview with Ruth Aine, a journalist and blogger from Uganda who writes for »Foresight for Development«. The article appeared on her Foresight blog[ref]Ruth Aine: Our minds not made for saving the climate: http://www.foresightfordevelopment.org/ffd-blog/ruth-aine/our-minds-not-made-for-saving-the-climate (2015-01-02)[/ref].

Jean-Claude Juncker, the new President of the European Commission, on April 20, 2011 during an event in Brussels:

»When it becomes serious, you have to lie.«


And he is convinced that citizens do not have the right to know everything:

»I’m ready to be insulted as being insufficiently democratic, but I want to be serious […] I am for secret, dark debates.«

Jean-Claude Juncker, seit kurzem Präsident der Europäischen Kommisssion, am 20. April 2011 auf einer Veranstaltung in Brüssel:

»Wenn es ernst wird,
muss man lügen.«


Und er ist auch davon überzeugt, dass Bürger nicht alles wissen müssen:

»Ich bin bereit, als ungenügend demokratisch zu gelten, aber ich will ernsthaft bleiben […]: ich bin für geheime, verborgene Debatten.«